Oberstdorf Hüttentour im Allgäu: 5 traumhafte Etappen
Oberstdorf ist ein beliebter Ausgangspunkt um das Allgäu mit seinen malerischen Alpenwiesen und atemberaubenden Bergen zu erkunden. Das Rappenalp- und Stillachtal, welche nur wenige Kilometer entfernt liegen, bieten eine tolle Kombination aus unberührter Natur, einsamen Gebirgspfaden und urigen Berghütten.
In diesem Artikel stelle ich dir eine mehrtägige Hüttentour durch das wunderschöne Allgäu vor, von der Tourenbeschreibung mit Fotos bis hin zu allen Informationen für die Planung dieser Tour.
Lass dich durch diese Hüttentour in Oberstdorf von der Schönheit der beiden allgäuer Täler verzaubern und erlebe die unberührte Natur des Allgäus in vollen Zügen. Mein Freund Patrick hat mich diesen Sommer auf diesem Abenteuer begleitet und wird im Fazit seine Gedanken dazu mit uns teilen.
Folge uns!

Inhaltsverzeichnis
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Tourenbeschreibung
Etappe 1: Oberstdorf zur Fiderepasshütte
Etappe 2: Fiderepasshütte zur Mindelheimer Hütte
Etappe 3: Mindelheimer Hütte zur Rappensee Hütte
Etappe 4: Rappensee Hütte zum Waltenberger Haus
Etappe 5: Waltenberger Haus nach Birgsau
Informationen zur Reiseplanung
An- und Abreise
Übernachten / Unterkünfte
Empfohlene Etappenreihenfolge und GPS Track
Jahreszeit und Wetter
Anforderungen und Beschaffenheit des Weges
Ausrüstungstipps
Handyempfang
Verpflegung und Wasser
Kosten und Bargeld
Mein Planungstool
Tourenbeschreibung Oberstdorf Hüttentour im Allgäu
Etappe 1: Oberstdorf zur Fiderepasshütte
Um nach Oberstdorf zu kommen, haben wir uns damals noch das 9 € Ticket geholt und sind nach ca. 4 Stunden mit dem Zug abends am Zielort angekommen. Nachdem wir eine Nacht dort verbracht haben starteten wir am nächsten Tag.

Meine geplante Route zur Hüttentour im Allgäu begann in der Stadt und bewölkten Wettern. Vorbei an der berühmten Skiweitsprungschanze verlief der Trail langsam näher an den Berg heran und mündete natürlich in einem steilen Aufstieg.




Dieser begleitete uns für den Rest der Tagesetappe, bis wir schlussendlich am Ziel ankamen, der Fiderepasshütte. Die Sicht wurde zum Sonnenuntergang besser und wir konnten endlich wahrnehmen in welch toller Lage sich die Hütte befindet.



- Länge: 14,4 km
- Aufstieg: 1320 hm
- Abstieg: 80 hm
- Höchster Punkt: 2050 m
Etappe 2: Fiderepasshütte zur Mindelheimer Hütte
Der zweite Tag begrüßte uns mit Kaiserwetter. Heute stand eine kurze Etappe bevor. Direkt gegenüber der Fiderepasshütte befindet sich eine Geröll- und Gesteinswand, über die der Weg zur Fidererscharte läuft.



Von dort kamen wir nun auf der anderen Seite heraus und konnten das Rappenalp- und Stillachtal überblicken. Der Trail mündete in einem wunderschönen Höhenweg über ausgetretene Pfade und grüner Landschaft. Ein atemberaubenden Blick auf die Bergwelt der Allgäuer Hochalpen war natürlich inklusive.


Auf dem Höhenweg wanderten wir bis zu unserem Tagesziel, die Mindelheimer Hütte. Die Unterkunft auf der Tour mit der schönsten Lage und einem fantastischen 180 Grad Panoramablick auf die umliegenden Berge.
Die heutige Etappe, mit einigen schönen Pausen, dauerte nur 3 Stunden. Dadurch konnten wir den restlichen Tag in der Sonne entspannen und den Blick auf uns wirken lassen.

- Länge: 5,1 km
- Aufstieg: 290 hm
- Abstieg: 330 hm
- Höchster Punkt: 2160 m
Etappe 3: Mindelheimer Hütte zur Rappensee Hütte
Tag 3 verlief in einer groben U-Form durch das Rappenalptal bis zur nächsten Hütte. Im ersten Teil stand aber noch ein Berggipfel an. Wir stiegen zum Geißhorn, mit 2366 m, auf und hatten einen schönen Blick auf das Umland und die Bergwelt des Allgäus.






Nachdem Abstieg verlief die Tour über grüne Almwiesen abwärts in Richtung Tal. Kurz davor ging es aber wieder bergauf an der Felswand entlang. Oben angekommen brachte uns der Weg ein Stück durch das Hochtal Rappenalptal mit Blick auf das Stillachtal.









Der Höhenweg brachte uns nach einer längeren Etappe schlussendlich an die Rappensee Hütte. Dort gönnten wir uns nach einem langen Wandertag die verdiente Erholung mit leckerem Essen.

- Länge: 13,6 km
- Aufstieg: 830 hm
- Abstieg: 780 hm
- Höchster Punkt: 2260 m
Etappe 4: Rappensee Hütte zum Waltenberger Haus
Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein und war der Auftakt für den anspruchsvollsten Abschnitt auf unserer Oberstdorf Hüttentour. Direkt an der Rappensee Hütte verlief der Trail weiter bergauf ins alpine Hochgebirge.


Wir stießen auf eine Herde Steinböcke die den Sonnenschein genoßen und wohl recht langsam in den Tag starteten.
Plötzlich befanden wir uns vor einer Felswand und das GPS zeigte weiterhin an, dass der Weg dort lang gehen sollte. Somit erklommen wir den Berg an Stahlseil gesicherten Pfaden.






Der Trail führte uns weiter nach oben auf die Bergspitze des ‘Hohen Lichts’, auf 2651 Metern. Vor uns eröffnete sich ein atemberaubender 360 Grad Blick auf die umliegende Bergwelt des Allgäu.



Nach einer Pause ging es ein Stück zurück und der Trail mündete auf einen Teilabschnitt des Heilbronner Höhenwegs. Der Heilbronner Höhenweg kann mit einem leichten Klettersteig verglichen werden, denn einige stahlseilgesicherter oder mit Steighilfen versehener Passagen gilt es zu überqueren. Definitiv nichts für schwache Nerven.





Nach diesem Abschnitt gab es zwei Möglichkeiten weiter zu wandern. Entweder über den Bockhartgipfel oder nach links einem Geröllpfad nach unten. Wir entschlossen uns für Zweiteres und nahmen den unangenehmen Abstieg über das Geröllfeld in Kauf. Es war eine Rutschpartie.


Dieser mündete in ein stahlseilgesicherten Pfad mit direktem Blick auf das Waltenberger Haus. Gegen Nachmittag liefen wir in unserem Ziel ein und gönnten uns eine wohlverdiente Pause auf der Sonnenterasse der Hütte.




- Länge: 6,65 km
- Aufstieg: 550 hm
- Abstieg: 550 hm
- Höchster Punkt: 2570 m
Etappe 5: Waltenberger Haus nach Birgsau
Die letzte Etappe der Oberstdorf Hüttentour stand im Zeichen des Abstiegs. Wir beschlossen, die unübliche Route hinter dem Waltenberger Haus nach unten zu wählen, anstatt den üblichen Abstieg vor der Hütte. Dies stellte sich als keine gute Entscheidung heraus.

Der Weg war zum Teil nicht instand, ungesichert und dementsprechend gefährlich. Unbedingt vermeiden. Deswegen findet ihr unter den GPS Tracks weiter unten im Artikel nur die Route für den üblichen Abstieg.
Nachdem gefährlichen Teil der Strecke mündete der Trail zu Belohnung in einer wunderschönen, blumigen Wiesenlandschaft mit Blick auf die Berge und das Stillachtal. Von dort ging es kontinuierlich hinab ins Tal.





Wir liefen bis nach Birgsau und nahmen den Bus nach Oberstdorf um direkt von dort in den Zug nach Nürnberg einzusteigen. Ein schöner Abschluss bei traumhaften Wetter.

- Länge: 8,14 km
- Aufstieg: 30 hm
- Abstieg: 1100 hm
- Höchster Punkt: 2060 m
Fazit Oberstdorf Hüttentour im Allgäu
wander.max:
Die Region bei Oberstdorf bietet atemberaubende Aussichten, malerische Alpenwiesen sowie einsame Pfade zu heimischen Berghütten und ist bestens geeignet für mehrtägige Hüttentouren im Allgäu. Diese Berghütten bieten nicht nur Unterkunft sondern auch regionale Küche und herzliche Gastfreundschaft. Ein unvergessliches Erlebnis für Naturliebhaber und Wanderer.
Diese selbstgeplante Tour erfordert gute Vorbereitung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ist nicht für Anfänger geeignet. Einige Teile der Hüttentour im Allgäu sind auf dem Niveau eines leichten Klettersteiges. Alpine Erfahrung sollte also unbedingt vorhanden sein.
Patrick:
4h entfernt von Nürnberg erwartet Wanderer das absolute alpine Urlaubsfeeling. Traumhafte Bergkulisse, urige Berghütten mit entspannten Begegnungen.
Eine wunderbare Einfachheit: Berge, Tiere, tolle Menschen. All‘ das lädt ein zum Durchatmen, Erholen und Nachdenken. Danke meiner lieber Freund, dass ich dabei sein durfte. Ich freue mich auf unsere nächste Tour!
Informationen zur Reiseplanung
An- und Abreise Oberstdorf Hüttentour im Allgäu
Die An- und Abreise nach und von Oberstdorf haben wir mit dem Zug getätigt. Der Bahnhof liegt zentral in der Stadt und ist ein guter Ausgangsort für den Start einer Hüttentour oder um eine gute Unterkunft zu finden.
Weiterhin ist die Region mit einem guten öffentlichen Nahverkehrsnetz ausgestattet. So konnten wir nach dem Endpunkt in Birgsau unkompliziert mit dem Bus zurück nach Oberstdorf.
Auf folgender Webseite findest du alle Linien und Informationen zu Fahrplänen:

Übernachten / Unterkünfte
In folgenden Hütten haben wir vier schöne Nächte verbracht. Alle waren sauber, mit freundlichem Personal und leckerem Essen.
- https://www.fiderepasshuette.de/de-de/home/
- https://www.mindelheimer-huette.de/info_uebernachtung.html
- https://www.rappenseehuette.de/preise.html
- https://waltenbergerhaus.de/
Unsere Lieblingshütte von Lage und Essen war die Mindelheimer Hütte.
Wir waren im Juli auf der Oberstdorf Hüttentour. Davor war eine recht lange Trockenperiode in der Region. Das bedeutete, dass in allen Hütten, bis auf der Rappensee Hütte, Wasserknappheit herrschte und die Duschen nicht verfügbar waren. Das hieß Katzenwäsche am Waschbecken. Hat auch funktioniert.
Empfohlene Etappenreihenfolge und GPS Track
Die Hüttentour in Oberstdorf habe ich aus eigener Hand über Komoot geplant. Im ersten Link findet ihr die Tour im gesamten und in allen weiteren Links die Route aufgeteilt in die verschiedenen Tagesetappen.
Gesamt:
Etappe 1-5:
Die Wanderwege sind gut ausgeschildert und markiert. In Kombination mit einem GPS-fähigem Gerät waren wir sehr sicher unterwegs.
Jahreszeit und Wetter auf der Oberstdorf Hüttentour im Allgäu
In solchen Berggebieten ist die beste Wanderzeit meist zwischen Mitte Juni und Ende September. Wir waren im Juli auf der Hüttentour in Oberstdorf. Tagsüber hatten wir meist sonniges Wetter und warme Temperaturen.
Der folgende Wetterchart bietet einen Überblick der historischen Wetterdaten dieser Region:
Anforderungen und Beschaffenheit des Weges
Diese Tour sollte aufgrund einiger stahlseilgesicherten Passagen und Verläufe auf hohen Höhenmetern nur mit alpiner Erfahrung und absoluter Trittsicherheit gelaufen werden.
Es gibt einige Stellen, da bedeutet ein falscher Schritt den Tod oder schwere Verletzungen. Die Wege waren ersichtlich, markiert und gut gepflegt/gesichert.
Ausrüstungstipps
Bei Wandertouren in der Bergen ist festes Schuhwerk, Stöcke, eine gute Regenjacke und verschiedene Lagen Kleidung für unterschiedliche Wetterlagen einfach Pflicht.
Des Weiteren, sind alle üblichen Bestandteile einer Packliste zu beachten. Sonnencreme nicht vergessen. Umso höher desto härter ist die Sonne für die Haut.
Handyempfang
In den Hütten gab es meist gutes WLAN. Auf den Trails war die GPS Verbindung immer gegeben. Internet Verbindung war Draußen an ein paar Stellen nicht vorhanden.
Verpflegung und Wasser auf der Hüttentour im Allgäu
Zu der Zeit wo wir unterwegs gewesen sind, gab es keine konstante Wasserversorgung in Form von Flüssen oder Seen auf der Strecke. Die dichte Hütteninfrastruktur, ermöglicht es meist auch Mittags einkehren zu können und Wasser aufzufüllen.
Nimm bitte trotzdem immer genug Wasser (3-4 Liter) für eine komplette Tagestour mit.
Kosten und Bargeld
Es gilt wie immer das gleich Spiel, auf manchen Hütten ist es möglich mit Karte zu bezahlen, auf anderen nicht. Also immer Bargeld dabei haben. Bei Übernachtung im Schlafsaal und DAV-Mitgliedschaft sind die Preise sehr übersichtlich.
Zusätzlich musst du noch Kosten für Frühstück, Abend- und Mittagessen sowie Wasser, Dusche und anderen Luxus einplanen. Wir haben pro Tag mit ca. 60-70 € pro Person gerechnet und sind damit gut hingekommen (bei DAV-Mitgliedschaft).
Mein Planungstool
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Übersicht und Dashboard, Checklisten, nützliche Links, Etappenplanung und Packliste.
Für eine nähere Erklärung und Einblick dazu, schau gern in den zugehörigen Artikel zum Planungstool.