Der Rondane-Nationalpark ist der älteste Nationalpark Norwegens und ein tolles Wandergebiet für alle Erfahrungsstufen, das mit 963 km² Hochgebirgslandschaft, zehn Gipfeln über 2.000 m und dem markanten Rondslottet als höchstem Punkt beeindruckt.
Die Region ist bekannt für ihre weiten Hochebenen und rauen Täler, ihr trockenes Klima und eine der letzten wilden Rentierherden Europas; daneben gibt es Elche und zahlreiche Vogelarten zu entdecken.
Gut markierte Wanderwege, eine direkte Anbindung von Oslo, gemütliche DNT-Hütten (bewirtschaftete und nicht bewirtschaftet) und Möglichkeiten für Trekking, Angeln und Kanutouren machen den Park zu einem attraktiven Ziel für Outdoor-Enthusiasten, Familien und Abenteurer gleichermaßen.
Nachdem ich mich letztes Jahr auf den Lofoten in Norwegen verliebt habe, wollte ich unbedingt zurück kommen und die nächste Wanderung unternehmen. Dabei bin ich auf den Rondane Nationalpark gestoßen und habe gemerkt, dass er außerhalb von Norwegen noch wenig bekannt ist.
Das möchte ich ändern.
Jetzt nachdem ich ihn in 7 Etappen von Norden nach Süden durchquert habe, kann ich sagen, dass er defintiv ein Geheimtipp ist, der viel zu bieten hat.

Tourenbeschreibung - durch den Rondane Nationalpark in Norwegen wandern
Etappe 1: Hjerkinn bis Grimsdalshytta
Nach einer entspannten Zugfahrt aus Oslo kam ich Abends in Hjerkinn an. Der offizielle Trail mit dem rot-markierten “T” startete ein paar Hundert Meter von der Bahnstation entfernt.

Die Sonne bewegte sich schon gen Horizont und es wurde etwas kühler als ich zu wandern begann. Die erste Stunde verlief der Trail noch parallel zur Zivilisation - mit schönem Abendlicht.


Schönes Abendlicht am Start des Trails
Dann erreichte ich den Beginn des Dovre Nationalparks, durch den sich die Wanderung für ein paar Stunden zieht, bis du zum Rondane Nationalpark gelangst.
Zunächst boten sich weite Ausblicke über den Nationalbark mit offenen Gelände.

Langsam wurde es dunkler und da ich noch voller Energie war, entschied ich mich noch ein einige Kilometer in der Nacht zurückzulegen - natürlich mit meiner Kopflampe.
Es wurde etwas Tricky als ich über Steinfelder musste, aber mit Gedult, dem Licht und meinem Trekkinstock, war das kein Problem.

Gegen 22:30 Uhr fand ich einen ruhigen Platz für mein Zelt, der sich in einer Senke befand und gut vom Wind geschützt war. Als Bonus gab es auch einen kleinen Fluss für frisches Wasser.

Nach einer ruhigen Nacht, bin ich bei bewölkten und windigen Wetter aufgewacht, habe in aller Ruhe gefrühstückt und mich dann auf den Weg zum ersten Etappenziel - zur Grimsdalshytta - gemacht.
Nach ca. 1,5 h, einem größeren Hügel, etwas Regen und Abstieg ins Tal, kam ich bei der Hütte an und legte eine Pause ein. Die Hütte selbst ist bewirtschaftet, mit mehreren Gebäuden und hat einen kleinen Shop in der Rezeption.




Abstieg zur Grimsdalshytta
Etappe 2: Grimsdalshytta bis Dørålseter Hütte
Ein paar 100 Meter nach der Grimsdalshytta führte mich der Weg zum Beginn des Rondane Nationalparks.
Zuerst ging es über einen Fluss, dann über ebenes Gelände und langsam ansteigend immer weiter nach oben. Der Ausblick war weit und ich konnte schon die Herbstfärbung mit den roten Tönen sehen.


Seichter Anstieg und Weitblick im Rondane Nationalpark
Eine Hochebene führte mich zu einem tollen Aussichtspunkt, an dem ich eine Mittagspause einlegte und den Blick genoss.


Mittagspause mit tollem Blick
Danach führte mich der Trail nach unten, über den nächsten Fluss und seine Haverdalsai-Brück. Nun wieder bergauf - diesmal deutlich steiler und anstrengender.
Der Weg verlief parallel an natürlichen Pools und einem Wasserfall vorbei und mündete im alpinen Teil der Strecke, den Dørålsglupen Pass - die schwierigste Passage der ganzen Wandertour im Rondane Nationalpark.


Aufstieg zum Dørålsglupen Pass
Der Weg führte ca. 1,5 h über ein Steinmeer, mit leichter Kletterei und viel Trittsicherheit. Zum Glück war es heute trocken.
Bei Nässe kann dieser Abschnitt zum Albtraum werden. Ich genoss diese Abwechslung des Terrains und bahnte mir teilweise Hüpfend einen Weg über das steinerne Meer.


Nachdem dieser Teil überwunden war, ging der Weg wieder nach unten ins Tal zurück. Er bot einige schöne Ausblicke auf die Berglandschaft und die Dørålseter Hütte. Mein heutiges Endziel.

Ich checkte in der gemütlichen Hütte ein. Mit mir hatte nur ein weiterer Gast eingecheckt. Wir wurden zum Abendessen und Frühstück an den gleichen Tisch gesetzt und konnten uns über unsere Outdoor Abenteuer unterhalten.




Die gemütliche Dørålseter Hütte
Etappe 3: Dørålseter Hütte bis Rondvassbu Hütte
Nach einem leckeren Frühstücksbuffet, startete ich voller Energie in den Wandertag. Die war auch nötig. Laut Wetterbericht sollte es den ganzen Tag Regnen.
Anfangs zeigte sich die Sonne noch mit einigen blauen Flecken am Himmel. Das änderte sich jedoch schnell. Der Weg führte mich konstant leicht nach oben und zeigte mir ein schönes Bergpanorama und den Fluss, der sich durch die Landschaft schlängelte.




Der Wetterumschwung kam schnell
Nach ein paar Stunden, immer noch bei Regen, kam ich an den Bergedalstjønnin Seen vorbei. Ein berühmter Platz um zu campen und die Natur zu genießen. Bei dem Wetter kam das leider nicht in Frage.

Der Trail führte am See vorbei und runter zum steinigen und steilen Aufstieg auf den Rondhalsen. In diesem Abschnitt sind die Ausblicke eigentlich spektakulär auf die umliegende Berglandschaft und den See, der parallel zu dem Bergkamm verläuft.
Ich hatte leider Pech und konnte wegen Nebel und Wolken keinen Ausblick genießen.




Der Weg nach Rondvassbu über den Rondhalsen
Der Abstieg nach Rondvassbu war ebenso steinig aber nicht steil. Auf dem Weg nach unten verzog sich der Nebel plötzlich und gab einen schönen Blick auf den See und die Rondvassbu Hütte frei. Wenigstens etwas heute.
Nach ca. 6 Stunden bei Regen und Wind, kam ich durchnässt an der Hütte an und war froh nicht mehr draußen sein zu müssen.


Der Blick auf die Rondvassbu Hütte
Etappe 4: Rondvassbu Hütte bis Bjornhollia Hütte
Zum Glück war für diesen Tag nur vereinzelte Regenschauern angekündigt und eine kürzere Etappe. Nach 3 anstrengenden Tagen freute ich mich auf einen halben Pausentag.
Aber den musste ich mir erstmal verdienen. Zunächst ging es nach der Hütte den Hügel hinauf und endete in einem Hochtal, in dem die dunkelrote Herbstfärbung so richtig zum Vorschein kam.

Es war zwar wieder bewölkt, aber die Athmosphäre hatte etwas besonderes. Der Weg führte sanft durch das Tal und bald zur Seengruppe Illmannstjernene, das eine schöne Abwechslung darstellte.

Danach verlief der Trail parallel zum Rondane Massiv weiter und die Landschaft öffnete sich für tolle Weitblicke.




Das Rondane Massiv und die weite Landschaft
Bald folgte der leichte Abstieg zur Bjornhollia Hütte, die gemütlich zwischen Hügeln und einem kleinen Wäldchen mit schönen Ausblick auf den See liegt.
Alle Hütten haben mir gefallen, aber diese, in Kombination mit der tollen Verpflegung und dem herzlichen Personal, war meine Lieblingshütte.


Die Bjornhollia Hütte
Etappe 5: Bjornhollia Hütte bis Eldabu Hütte
Diese fünfte Etappe war wettertechnisch und landschaftlich die Schönste auf meiner Wandertour durch den Rondane Nationalpark.
Anfangs noch bewölkt, startete ich den Tag und es ging etwas länger einen Hügel hinauf, der dann wieder in einem Hochtal mündete.




Schöne Ausblicke auf den Weg nach oben im Rondane Nationalpark
Hier war die Herbstfärbung besonders schön. Ich genoß den flachen Wanderweg und ließ die Farben auf mich wirken. Genau deswegen habe ich die Tour für diesen Zeitraum geplant. Im Sommen sieht es hier ganz anders aus.


Nach einiger Zeit führte mich der Weg zur Vulutjønna-Seenlandschaft. Ich lief an zahlreichen Seen und vielen privaten Schutzhütten vorbei.
Dazwischen legte ich eine Pause ein und genoss den sonnigen Tag. Dieser Ort war wirklich schön. Hier könnte ich eine Woche Urlaub verbringen, mit kleinen Wandertouren, Angeln und Baden im See.




Die Vulutjønna-Seenlandschaft war ein Highlight meiner Tour im Rondane Nationalpark in Norwegen
Die Seenlandschaft kam zum Ende und der Weg verlief weiterhin über flaches Gelände. Die Landschaft öffnete sich wieder und gab den Blick frei.
Ein toller Wandertag.

Der Weg zweigte nach Rechts ab und in ein kleines Wäldchen hinein zur Eldabu selbstversorger-Hütte. Die Hütte liegt einsam und mit tollen Blick auf das Umland.


Die Eldabu Hütte
Etappe 6: Eldabu Hütte bis Veslefjellbua Hütte
An der Eldabu Hütte legte ich eine kurze Pause ein und überlegte ob ich dort Schlafen oder weitergehen sollte. Da der Tag so schön war und ich noch Energie hatte, entschied ich mich fürs weitergehen.
Ich lief zum Hauptweg zurück und kurz danach kam ich ans Ende des Rondane Nationalparks in Norwegen - also einmal kompett durchgelaufen.

Interessanterweiße änderte sich die Landschaft danach deutlich. Ich stieß auf mehr Bäume und Wälder. Natürlich führte der Weg auch an der Zivilisation vorbei.
Ich lief durch diese Wälder, über eine Hängebrücke und an Flüssen vorbei, bis ich keine Lust mehr hatte und einen Platz zum Übernachten fand.
Den fand ich auf einer farbenfrohen Hochebene und schlief durch eine verregnete Nacht.




Die Landschaft nach dem Rondane Nationalpark
Der Morgen begrüßte mich mit Regen. Ich wartete bis der Regen eine Pause machte und wanderte weiter. Der Regen und Wind ließ aber nicht lange auf sich warten.
Der Weg führte mich über eine Hügelkette. Manchmal gewährte mir das Wetter einen Blick über die Landschaft und ihre Seen.

Der Regen wurde wieder stärker und nachdem durch ein kleines Dorf lief, ging es auf den nächsten Hügel, direkt zu den Veslefjellbua Hütten.
Diese Hütten sind ebenfalls für Selbstversorger und dürfen nur von DNT Mitgliedern mit vorheriger Reservierung und Abholung des Schlüssel verwendet werden (mehr Infos dazu im Kapitel Übernachten / Unterkünfte).


DIe Veslefjellbua Hütten
Ein nettes norwegisches Paar bot mir an, in der Hütte eine Pause zu machen und einen Tee zu trinken. Wir hatten ein spannendes Gespräch und ich blieb fast zwei Stunden.
Etappe 7: Veslefjellbua Hütte bis Venabu
Nachdem der Regen etwas nachließ, verabschiedete ich mich von meinen Gastgebern und starte den letzten Abschnitt meiner Wanderung im Rondane Nationalpark.
Der Trail verlief über einen komplett in Nebel verhangenen Hügel.


Das Wetter war wieder gegen mich
Aufgrund der Wetterbedingungen ließ ich den Dørfallet Wasserfall und Dørjuvet Canyon aus. Bei guten Bedingungen würde ich dir empfehlen diese Naturschauspiele anzusehen. Nach den Bilder in Komoot zu urteilen, lohnt es sich.
Einige Zeit später wurde das Wetter besser und ich konnte mir noch den Myfallet Wasserfall ansehen, bevor ich dann bald in Venabu ankam und in dem gemütlichen Fjellhotell (Venabu Mountain Hotel) eincheckte.

Fazit: Im Rondane Nationalpark in Norwegen wandern
Ich hatte aus verschiedenen Gründen eine wirklich gute Zeit im Rondane Nationalpark. Zum einen war es natürlich die steinige, raue und herbstliche Natur mit ihren zahlreichen Seen und Berggipfeln.
Zum anderen, war es aber auch die gute Infrastruktur:
- Top ausgebaute Wege,
- engmaschig Markiert,
- in gemütlichen Hütten oder im Zelt zu schlafen
- sowie die moderate Schwierigkeit.
Diese Infrastruktur ermöglicht es, deine Wandertour nach deinen Bedürfnissen anzupassen und bietet zahlreiche Varianten.
Der Rondane Nationalpark ist wirklich etwas für Wanderer, die eine gute Zeit haben möchten ohne sich komplett zu zerstören. Starke Empfehlung meinerseits!
Einfach Wandern!
Informationen zur Tourenplanung für den Rondane Nationalpark in Norwegen
Die Grundlage für meine Planung war das Buch Norwegen - Rondane von Tonia Körner aus dem Conrad Stein Verlag.
In diesem Buch stellt die Autorin 3 Varianten verschiedener Mehrtagstouren vor, die du auch kombinieren kannst. Aus diesen Varianten habe ich mir meine eigene Route zusammengestellt.
Ein gutes Buch mit sehr vielen Informationen und anschaulicher Gestaltung.
An- und Abreise in den Rondane Nationalpark
Die An- und Abreise für dieses Wanderabentuer im Rondane Nationalpark war sehr angenehm.
Ich bin nach Oslo geflogen und vom Flughafen fährt direkt ein Zug zum Ausgangspunkt meiner Wanderung Hjerkinn. Die Fahrt dauerte ca. 4 Stunden und hat 53 Euro gekostet.
Bevor ich mit dem Zug los bin, hab ich mir in Oslo im Shop des Wanderclubs DNT meine Gaskartusche gekauft - ca. 5 min. Fußweg vom Hauptbahnhof.
Die Transfers per Zug ist sehr regelmäßig vom Flughafen zum Hauptbahnhof, dauert 23 Minuten und kostet 11 Euro, wenn du den Entur Zug nimmst. Die Fly-to-get Züge sind teurer.
Über folgenden Plattform kannst du dir Tickets für Züge und Busse besorgen und die Zeiten einsehen:
Wenn du die Wandertour bis Mitte August beendest, kannst du von Venabu mit dem Bus nach Ringebu fahren und dort den Zug zurück nach Oslo fahren. Die Buszeiten kannst du auch über den oben gennannten Link einsehen
Dann kannst du ein Taxi von Venabu nach Ringebu nehmen.
Übernachten / Unterkünfte
Für diese Wanderung kannst du deine Übernachtungsstrategie flexibel wählen. Komplett mit Zelt, ein Mix oder auch ohne Zelt ist alles möglich. In Norwegen herrscht, das Jedermannsrecht, das heißt, dass du unter ein paar Regeln, fast überall Zelten darfst.
Du darfst an den bewirtschafteten Hütten auch im Zelt schlafen und dabei die Duschen verwenden und Essen dazu buchen.
Die Tour ist so konzipiert, dass du nach jeder Etappe eine Unterkunft findest:
- Grimsdalshytta (bewirtschaftet)
- Dørålseter Hütte (bewirtschaftet)
- Rondvassbu Hütte (bewirtschaftet)
- Bjornhollia Hütte (bewirtschaftet)
- Eldabu Hütte (selbstversorger)
- Veslefjellbua Hütte (selbstversorger)
- Venabu Mountain Hotel
Nutzung der selbstversorgungs-Hütten
In Norwegen gibt es eine ähnliche Vereinigung wie den DAV, DNT genannt. Wenn du eine Mitgliedschaft im DNT eingehst, erhälst du vergünstigte Preise in allen bewirtschafteten Hütten und du kannst die unbewirtschafteten Hütten ebenfalls nutzen.
Die Mitgliedschaft kostet ca. 75 Euro für ein Jahr. Wenn du fast alle Hütten nutzt, dann holst du durch den vergünstigten Preise, alles locker wieder rein.
Wenn du die selbstversorger Hütten nutzen möchtest, musst du sie vorher reservieren und dann einen Schlüssel zuschicken lassen oder vor Ort in einem DNT Shop abholen. Kosten für einen Schlüssel sind ca. 10 Euro.
Mehr Infos dazu hier.
Übliche Etappenreihenfolge, Markierung, GPS Track
Für diese Wandertour brauchst du wirklich nur vereinzelt ein GPS Gerät, da du alle 5-10 Meter eine Markierung - rotes T - vorliegt, die dir den Weg weißt. Schilder sind ebenso regelmäßig zu finden.
Der Rondane Nationalpark ist wirklich außerordentlich gut markiert. Ich hab mein GPS Gerät wirklich nur 3-4x gebraucht um die richtige Abzweigung zu wählen, wenn das rote T mal in zwei verschiedene Richtung ging.
Unter folgenden Links findest du die GPS Tracks der 7 Etappen durch den Rondane Nationalpark:
Etappenübersicht
Start | Ziel | Dauer | Länge | hm 👆 | hm 👇 | |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Hjerkinn | Grimsdalshytta | 6:15 h | 17,8 km | 450 | 470 |
2 | Grimsdalshytta | Dørålseter Hütte | 6:30 h | 16 km | 820 | 740 |
3 | Dørålseter Hütte | Rondvassbu Hütte | 6 h | 17,3 km | 680 | 570 |
4 | Rondvassbu Hütte | Bjornhollia Hütte | 4:15 h | 12,5 km | 130 | 380 |
5 | Bjornhollia Hütte | Eldabu Hütte | 6 h | 17 km | 350 | 270 |
6 | Eldabu Hütte | Veslefjellbua Hütte | 5 h | 16,7 km | 350 | 370 |
7 | Veslefjellbua Hütte | Venabu | 3:15 h | 11,3 km | 240 | 300 |
Abbruchmöglichkeiten / Alternative Endpunkte
Wenn du die Tour Abbrechen musst oder früher aufhören möchtest, dann empfehle ich dir folgende Hütten, von denen du gut mit einem Auto/Taxi weg kommst:
- Grimsdalshytta
- Dørålseter Hütte
- Rondvassbu Hütte
- Bjornhollia Hütte
Beste Jahreszeit und Wetter im Rondane Nationalpark in Norwegen
Die bewirtschafteten Hütten im Rondane Nationalpark sind von Juni bis September geöffnet. Die Hauptreisezeit ist bis Mitte August, ab dann wirst du deutlich weniger Wanderer finden.
Ich war Anfang September auf dem Trail und die Anzahl anderer Wanderer war überschaubar - auch in den Hütten.
Wettertechnisch gilt der Rondane Nationalpark zwar eher als eine der trockeneren und stabileren Regionen, aber natürlich kannst du immer schlechtes Wetter antreffen.
Unter folgenden Wetterchart mit Ausgangspunkt der Rondvassbu Hütte, kannst du die Wetterverhältnisse übers Jahr einsehen:
Anforderungen und Beschaffenheit des Weges
Die Wege im Rondane Nationalpark sind sehr gut und breit ausgebaut. Grundsätzlich ist die Landschaft sehr steinig und Trittsicherheit ist dabei natürlich immer wichtig.
Die Schwierigste Passage findest du am Ende der zweiten Etappe zur Dørålseter Hütte über den Doralsglupen-Pass, wo du je nach Geschwindigkeit, 1-2 h durch ein Steinmeer laufen musst und sehr gute Trittsicherheit nötig ist.
Wenn es regnet und sehr nass ist, würde ich diese Passage nicht empfehlen. Bei mir war es zum Glück trocken. Im Folgenden kannst du dir ein Bild davon machen:

Eine weiterer Abschnitt der nicht ohne ist, ist der steile und steinge Aufstieg zum Rondhalsen auf Etappe 3. Der Weg ist jedoch gut ausgebaut.
Ausrüstungstipps
Auf dieser Fernwanderung ist natürlich die volle Wanderausrüstung nötig.
Spezielles Augenmerk würde ich auf eine top Regenausrüstung (Hose, Jacke, Rucksackschutz, etc.) legen. Hier findest du eine detailliertere Auflistung:
Klicken zum aufklappen.
- hochwertiger Rucksack (und Regenhülle)
- Trekkingzelt (und Reparaturzubehör)
- Isomatte (+ Reparaturset) und Schlafsack
- Kocher und Brennstoff
- Kochgeschirr, Besteck und Wasserflasche/-beutel
- Verpflegung
- hochwertige Regenbekleidung
- dünner und dicker Woll-/Fleecepulli
- Funktionsunterwäsche
- Trekkingstiefel
- Mütze/Stirnband/Kopftuch
- Hygieneartikel (biologisch abbaubar!)
- Erste-Hilfe-Set
- Taschenmesser/Tool
- GPS-Gerät
- Wanderkarte und wasserdichte Hülle
- Trekkingstöcke
Einen detaillierten Artikel zu meiner Packliste und Ausrüstung für eine Fernwanderung mit Zelt, findest du unter folgendem Link:
Notfallhilfe für Norwegen
Laut auswärtigen Amt ist die zentrale Notrufnummer in Norwegen die 112 für die Polizei und die 113 für Rettungsdienste und Notarzt.
Roaming, Internet und Strom im Rondane Nationalpark
Die Internetabdeckung durch Mobilfunk ist sehr lückenhaft im Nationalpark. Du findest sie zwar, ich würde mich aber nicht darauf verlassen. Auch an den Hütten teilweise nicht.
Die Hütten bieten keine WLAN Verbindung an.
An einigen Tagen musste ich mich mein Garmin InReach nutzen um per GPS SMS an meine Frau zu versenden.
Verpflegung und Wasserversorgung
Die Verpfllegung ist durch die bewirtschafteten Hütten natürlich gut abgedeckt. An der Rezeption kannst du auch ein paar Snacks und tlw. Trekkingnahrung dazu kaufen.
Wenn du eine Nacht in einer bewirtschafteten Hütte buchst, ist auch immer Abendessen, Frühstück und ein Lunchpaket enthalten. Das Lunchpaket kannst du dir am Frühstücksbuffet selbst zusammenstellen.
Das Essen war wirklich Lecker und reichlich in den Hütten. Die Kosten für eine Übernachtung im Schlafsaal mit Vollverplfegung, waren ca. 120 Euro pro Nacht.
In den selbstversorger Hütten gibt es, auf Vertraunsbasis, Lager mit Essen auf die du Zugreifen und dann per DNT App bezahlen kannst.
Die Wasserversorgung war absolut kein Thema. Überall findest du Bäche, Flüsse und Seen aus denen du frisches Wasser entnehmen kannst. Bitte immer mit Wasserfilter. Es laufen schon recht viele Schafe und anderes Wild durch den Park.
Die längste Zeit, an dem ich mal an keiner Wasserquelle vorbei kam, war maximal 45 Minuten. Deswegen hatte ich meist nur 1 Liter Wasser bei mir.
Kosten und Bargeld auf der Wandertour
Bargeld ist in Norwegen überhaupt nicht mehr nötig, Ich habe auf der Tour und in Oslo keinen Cent Bargeld benötigt und habe alles per Debit oder Kreditkarte bezahlt.
Teilweise nehmen sie auch garkein Bargeld mehr an.
Grundsätzlich ist Norwegen ein teures Land. Die Lebensmittel in den Supermärkten sind zwar mit Deutschland vergleichbar, aber vor allem Restaurantbesuche, Alkohol, Taxis und Hotels sind deutlich Teurer.
Hier findest du meine komplette Kostenaufstellung:
- Hin- und Rückflug mit Aufgabegepäck: 303 Euro
- Transfers zum Trail und zurück sowie in Oslo: 173 Euro
- Unterkünfte (Oslo & Trail): 696 Euro
- Essen außerhalb der Unterkünfte: 69 Euro
- Garmin InReach Abo und Service: 83 Euro
Gesamtkosten: ca. 1.324 Euro
Wie du an den Kosten siehst, habe ich viel Geld für Unterkünfte ausgegeben - auch auf dem Trail. Wenn du auf dem Trail nur im Zelt schläfst und auch nicht in dem recht teuren Hotel in Venabu übernachtest, kannst du einiges an Kosten sparen.
Wenn du dich für den Newsletter anmeldest, schaltest du unterhalb dieses Artikels eine ein Google Spreadsheet frei, um deine Wandertouren ganzheitlich Planen zu können.
Das Tool umfasst folgende Bestandteile:
- Übersicht und Dashboard
- Checklisten
- Nützliche Links
- Etappenplanung
- Packliste
Für eine nähere Erklärung und Einblick dazu, schau gern in den zugehörigen Artikel zum Planungstool.
Lese die ganze Geschichte
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